Hauskauf

Hauskauf

Entwurf eines audiovisuellen Raumes, FH Hannover 2004 (Diplomentwurf)

Das Hörspiel “Hauskauf” veranlasste mich dazu, während meiner Diplomzeit eine Forschung über auditive Bühnenräume zu betreiben. Wann wird ein Bühnenbild zu einem Klangraum, kann ein Bühnenbild auch ohne “Bild”, nur mit Klang funktionieren? Wie gestaltet sich ein nicht sichtbarer Raum? Braucht ein Hörspiel überhaupt ein Bühnenbild?

Während meines Arbeitsprozesses versuchte ich, mich über Zeichnungen und Modelle dem Thema zu nähern. Parallel entstanden natürlich auch Klangskizzen in Form von Sprach- und Geräuschaufnahmen. Die Kombination von Bild und Klang verlangte immer stärker die Zurücknahme des Raumes, so dass der Klang das Zentrum bilden konnte. Als Ergebnis konnte ich im Modell eine Installation präsentieren, die ihren Platz eher im Museum als in einem Theater finden würde:
Der Rezipient wird mit einer hölzernen Box konfrontiert, welche nicht begehbar ist. Er kann von außen Geräusche, Sprache erahnen. Nähert sich der Betrachter den einzigen beiden Fensteröffnungen der Box, so werden Auszüge aus meinem Hörspiel verständlich. Nur bei gleichzeitigem Blick in die Box versteht der Rezipient das Gesagte. Die Wände scheinen an dieser Stelle zu sprechen.

Der Betrachter schaut durch die Fenster in einen leeren Raum und sieht sich in den gegenüberliegenden Fenstern selbst. Von innen wirkt der Raum deutlich größer, als er von außen in Realtität ist. Der leere Raum wird mit Klang gefüllt und suggeriert das Vorhandensein von etwas, was nicht (mehr) sichtbar ist. In die Installation mischt sich das Spiegelbild vom Betrachter, er wird Teil des auditiven und visuellen Raumes.